Ein paar letzte Überreste zeugen noch von meinem Lebensinhalt (insbesondere) der letzten sechs Wochen. Geschafft. Erledigt. Abgegeben. In tiefer Dankbarkeit an alle, die das möglich gemacht haben.
Doch wie geht das noch gleich? Ein Leben zu führen abseits des Schreibtischs und außerhalb von Bibliotheken? Das werde ich wohl spätens ab Donnerstag wieder lernen.
Bis dahin halte ich mich dann erst mal an die Foo Fighters, die gerade in diesem Moment im Kölner Gloria ein exklusives 1Live Radiokonzert gespielen:
"It’s times like these you learn to live again
It’s times like these you give and give again
It’s times like these you learn to love again
It’s times like these time and time again"
Der Kampf geht weiter. Gegen den inneren Schweinehund! Wann macht Statistik eigentlich Spaß? Wann kann man wieder klar denken? Wann kann man die Sonne wieder genießen? Wann stehe ich jemals wieder von diesem Stuhl auf? Und wann hat denn der ganze Spuk eigentlich ein Ende? Morgen. Oder der Tag danach.
[Wir wissen ja alle, dass ich keinen Musikgeschmack habe]
Land ist in Sicht. Et hätt noch immer jot jejange. Dat jeiht vorbei. Spätestens zur 5. Jahreszeit muss das Ding durch sein!
DER New Yorker Club der 70er Jahre war also nicht das legendäre Studio 54. Nein, The Cosmos hat damals Geschichte geschrieben.
"Am Ende dann aber war Cosmos New York so etwas wie der 51. Bundesstaat der USA: Im legendären Studio 54 war stets ein Tisch für die Spieler reserviert, Mick Jagger lungerte in der Umkleidekabine herum, Außenminister Henry Kissinger unterbrach für die Spiele seine Amtsgeschäfte." (schreibt die FTD)
Ich muss gestehen, dass ich bis heute noch nichts über diesem Film gehört habe. Und das obwohl sie alle dabei sind: Der Pele, der Kaiser, der Alberto,...
Und ernsthafte Sportfilme haben schließlich große Tradition im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Doch hier spielt Kevin Costner keinen Baseballer oder Golfer (gut er spielt ja gar nicht mit). Es geht auch nicht um Football, Eishockey oder Basketball. Dieses "Soccer" also. Wenn's schon Soccer sein muss, dann wenigstens Cosmos, "vielleicht der einzige Soccer Club, den Amerika jemals wirklich geliebt hat."
The Cosmos holten die US Meisterschaften in den Jahren 1972, 1977, 1978, 1980 und 1982. 1977 schoss ein gewisser Pelè das Team zur Meisterschaft. Ab dem 1979 hielt ein deutscher Keeper den Kasten sauber. Wie es dazu kam, hat Hubert Birkenmeier dem SPIEGEL erzählt:
"Cosmos haben damals eine Tournee durch Europa gemacht, die haben da zuerst einmal von den Bayern so richtig auf den Sack gekriegt und dann noch mal in Stuttgart. Und anschließend haben sie von uns - dem Freiburger FC, einem Zweitligaverein - auch noch was drauf gekriegt. ein Vertrag lief zu dieser Zeit auch gerade aus und Freiburg brauchte Geld. Samstags kam dann der Präsident Jankowski zu mir nach Hause und drückt mir ein Flugticket für Sonntag nach New York in die Hand. Ich sagte: Das kommt gar nicht in Frage, erstens mal spreche ich kein Englisch. Er darauf: Brauchst gar keine Angst zu haben, es ist alles organisiert, der Franz Beckenbauer holt dich ab und nimmt dich gleich mit zum Training."
Schlechtes Englisch sprechen auch ganz andere. Das hat sie allerdings nicht davon abgehalten nach Amerika zu wechseln. Auch Loddar war in New York, allerdings war da die große Zeit von "The Cosmos" schon vorbei, so dass er sich mit den Metro Stars begnügen musste.
Die schönste Geschichte über Cosmos kann aber nur der Kaiser erzählen (endlich mal wieder eine Gelegenheit dieses Video auszupacken!) Der Kaiser über Zimmernachbarn, einen verrückten Hund und die andere Fakultät.
Nach den Titeln 1977 & 1978 war dann aber scheinbar die Luft raus im Soccer-Universum. Daran konnte auch der Kaiser im Jahr 1983 nichts ändern.
"Cosmos hatte sich erledigt, zu Tode gelaufen mit all seinen Narzissten und Über-Egos, auf Spieler- wie auf Managerseite. Um es mit den Worten des ehemaligen General Managers Clive Toye zu sagen: 'Die Verrückten übernahmen die Klapsmühle.' 1985 dann war endgültig Schluss, Cosmos wurde aufgelöst." (FTD)
1985 war also endgültig Schluss. Endgültig? Nicht ganz, jetzt kehrt der Mythos - zumindest in der Amerikanischen Soccer-Welt - zurück. Gut, das hat Pelè schon im August 2010 verkündet. Jetzt holt sich Cosmos eaber inen FußballVerrückten ins Boot und hofft auf neue ruhmreiche Zeiten.
Während sich meine Welt auf einen Schreibtisch und diverse Bibliotheken beschränkt, träumt man eben manchmal von der großen weiten Welt. Das Ziel hat aber nix mit Eric Cantona zu tun. (Eric WER?!)
Wer auch im Fernweh schwelgen will, dem empfehle ich folgende Videos. Zunächst Andre Merilo mit einer filmischen Liebeserklärung an seine Stadt. Die Liebe spielt in seinem Leben auch eine zentrale Rolle. Wenn er nicht gerade Filme über New York dreht, verdient er als "Wedding Videographer" seine Brötchen.
Während in Deutschland der "Frühling" ausbricht und ich zum ersten Mal seit 4 Wochen den Asphalt meiner Straße wieder sehen kann (Juhu! Der Schnee ist weg, der Schnee ist weg!), überfällt mich eine mittelschwere Panikattacke. Nein, nicht weil uns nach dem Schnee die Überschwemmung droht. Auch nicht, weil der Kölner Dom zusammenbricht (Nä, da verliert der Dicke Pitter seinen Klöppel). Es hat auch nix mit Eiern oder der Amerikanischen Staatspleite zu tun. Die Gründe liegen eher in 'meiner Welt', die in den kommenden 2 Monaten noch beschränkter sein wird:
Exposé, Hausarbeit, Diplomarbeit. Tschaka.
Jede Zeit braucht ihre Hymnen. Diese könnte endgültig zu meiner werden ♥
"Ich werde nicht mehr diese Peter-Pan-Figur sein. Mir ist es wichtig, ehrlich
zu meinem Alter zu stehen, zu meiner emotionalen Entwicklung und dem nie endenden Lernprozess. Viele Leute sind von ihrer Jugend besessen – ich dagegen von meinem Reifeprozess.
Wenn ich eine Glatze bekomme, werde ich es wie Andy Warhol halten: Perücken,
Perücken, Perücken. Und viele Pelzmäntel. Und ich werde die Altersexzentrik als
Entschuldigung dafür gebrauchen, Dinge zu tun, die ich bisher noch nicht gewagt habe."
Urlaub Ende. 2010 ist auch zu Ende. Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr! Und jetzt: Maschinen wieder hochfahren. Volle Kraft voraus! Auf ein großartiges Jahr 2011!